Gegen Unendlich 15 - Partition
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						Metaphorisch gesprochen umkreisen die Geschichten dieser Sammlung wie  die Planeten eines Sonnensystems einen gemeinsamen Mittelpunkt. Die  unterschiedlichen Bahnen mögen sie durch jeweils andere Gefilde führen,  und unterwegs begegnen ihnen jeweils andere Phänomene, aber der Kern,  der sie mit unsichtbarer Kraft an sich bindet, bleibt doch derselbe.  Manche kommen von der Venus, andere stammen vom Mars – alle teilen sie  ein und dasselbe Zentrum: die Sonne, in der die Elemente namens Leben,  Liebe, Verführung, Gewalt und Tod brodeln und wie in einem chemischen  Prozess miteinander verschmelzen. In den Geschichten entfalten sich der  Kampf Gut gegen Böse, Dystopien, postapokalyptische Szenarien und andere  Katastrophen individuellen oder kosmischen Zuschnitts. So unterhaltsam  kann der Weltuntergang sein!
Michael J. Awe, Andreas Fieberg (Hrsg.)
Gegen unendlich 15
Phantastische Geschichten
AndroSF 109, Paperback, p.machinery, Winnert, August 2019
220 Seiten, 14,90 €, ISBN: 9783957651723
								Gegen unendlich 15
Phantastische Geschichten
AndroSF 109, Paperback, p.machinery, Winnert, August 2019
220 Seiten, 14,90 €, ISBN: 9783957651723
Titelbild: Stefan Böttcher (So kalt und leer) unter Verwendung
eines Archivbildes von deviantart.com/fantasystock
eines Archivbildes von deviantart.com/fantasystock
Layout und Umschlaggestaltung: globaliepropaganda, Xlendi
						Gabriele Behrend, Jahrgang 1974, sitzt auf dem Kanapee und grübelt über den Sinn und Zweck einer Vita.
Ist es etwa wichtig, zu wissen, dass die Autorin in Regensburg geboren 
						wurde? Wohl nicht – sie ist in Norddeutschland aufgewachsen, wo die 
						Herbststürme und das Leuchten der Rapsfelder ihr Denken und Sein 
						prägten.
Ist es von umwerfender Bedeutung, dass sie die letzten acht Jahre für 
						einen Sicherheitsdienst arbeitete? Wohl nur in dem Sinne, dass sie dort 
						mit dem Schreiben angefangen hat – während langer, ruhiger Stunden, mit 
						denen es allerdings vorbei ist.
Was bringt es, zu wissen, dass sie nicht nur Schriftstellerin, sondern 
						auch Zeichnerin ist? Vielleicht so viel, um zu erkennen, dass für 
						Gabriele Behrend Schreiben so etwas wie Malen mit Worten ist. Sanft aufs
						 Papier getupft oder mit dem Palettmesser grob gespachtelt – Hauptsache 
						anders.
Was ist so interessant daran, dass sie im Alter von dreizehn Jahren drei
						 Kurzgeschichtenbände als preisreduzierte Mängelexemplare erstanden und 
						mit nach Hause genommen hat? Möglicherweise: Es handelten sich hierbei 
						um internationale SF-Geschichten aus dem Heyne-Verlag. Sie wiesen den 
						Weg zu vollkommen neuen Bildern und Gedanken.
Und was fängt der Leser schließlich mit bibliografischen Fakten an? 
						Einmalig interessiert aufmerken, um sie dann selig zu vergessen. Das 
						Experiment lässt sich sofort mit zufällig herausgepickten Daten 
						durchführen: Feierabend – Storycenter 2005; Softskills – Nova 15 2009; 
						Schreizimmer – Avatare, Roboter und andere Stellvertreter 2010; Sunny – 
						Anima Migratio 2011; Lebendfleisch – Nova 19 2012, etc.
Und? Nun?
Zu guter Letzt bleibt doch nur eines festzustellen: Gabriele Behrend 
						lebt mit Mann und Katze in Düsseldorf. Und schreibt. Gelegentlich. 
						Anfallsweise. Immer wieder. Punktum.